Pulverbeschichtung und Eloxierung bieten nicht nur gestalterische Vielfalt sondern sind essentiell für die Langlebigkeit und Werterhaltung moderner Aluminiumkonstruktionen. Für beide Verfahren gilt: Die Einhaltung der Qualitätskette sichert das beste Ergebnis.
Zu Beginn stehen Planung und Kontrolle
Aluminiumprofile erhalten durch die Oberflächenveredelung Farbe und Schutz. Es muss bereits vor der Veredelung klar definiert sein, ob die Profile für eine Innen- oder Außenanwendung vorgesehen sind und welche Vorgaben es betreffend der Farbanpassung gibt. Bei der Anlieferung der Profile werden diese einer Sichtkontrolle unterzogen um mögliche Herstellerfehler vor der Veredelung ausschließen zu können. Es folgt eine Zwischenlagerung unter Dach.
Richtige Vorbehandlung schafft Qualitätsbasis
Wesentlich für qualitativ hochwertige Oberflächenveredelung ist die fachgerechte Vorbehandlung der Aluminiumoberfläche. Dazu zählen u. a. Vorbehandlungs- und Konversionsschichtbäder sowie das Trocknen im Haftwassertrockner. Auch hier ist die Kontrolle ein unumgänglicher Qualitätsfaktor. So werden die Bäder zumindest einmal täglich hinsichtlich der vorgegebenen Konzentration und Temperatur geprüft. Mindestens einmal pro Woche wird die Umlufttemperatur im Trockner bestimmt. Und bevor es zum Beschichten bzw. zum Eloxieren geht wird visuell auf Gleichmäßigkeit und durch Wischversuch auf Abrieb überprüft. Bei der innerbetrieblichen Eigenüberwachung werden sämtliche Prüfergebnisse dokumentiert, Muster und geprüfte Probebleche über einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren aufbewahrt.
Bei externen, unangekündigten Audits werden die gesamte Produktion und die Eigenüberwachung kontrolliert. Unter Produktionsbedingungen werden u. a. Musterbleche beschichtet, die Einbrennbedingungen kontrolliert und die Beschichtung hinsichtlich den Anforderungen der Güterichtlinien geprüft. Zwischen Vorbehandlung und Veredelung ist nur eine minimale Verweilzeit vorgesehen, die von den Gütegemeinschaften vorgegeben und überprüft wird. Das Beschichtungspulver wird entsprechend den Vorgaben des Herstellers in klimatisierten Räumen gelagert. Einbrennöfen verfügen bei zertifizierten Betrieben über mindestens drei eingebaute Umlufttemperaturfühler, deren Werte kontinuierlich aufgezeichnet werden. Zudem werden wöchentlich Objekttemperaturmessungen durchgeführt um sicherzustellen, dass die vom Pulverhersteller vorgegebenen Einbrennbedingungen korrekt eingehalten werden. Die Beschichtung wird mehrmals täglich hinsichtlich Schichtdicke und Glanz geprüft.
Sorgfältig gelagert von der Fertigung bis zur Montage
Fertig beschichtete Aluminiumprofile werden durch entsprechende Verpackung geschützt. Sowohl Profile als auch Verpackung werden einer Kontrolle unterzogen. Um die Qualitätskette nicht zu unterbrechen ist es notwendig, den Transport zum Metallbaubetrieb und danach zur Baustelle fachgemäß durchzuführen. Transportiert und auf der Baustelle angekommen, heißt nicht auch gleich eingebaut. Deshalb muss eine entsprechende Übernahme und Lagerung vorgenommen werden. Selbst nach dem Einbau ist auf einen entsprechenden Schutz zu achten. Nur so kann ein qualitativ hochwertiges Fertigungsergebnis sichergestellt werden.
Reinigung und Pflege bewahrt Qualität
Durch Pulverbeschichtung und Eloxierung werden Aluminiumprofile veredelt, die Oberfläche geschützt. Die Qualität der Veredelung kann durch Konservierung und Reinigung verstärkt und auf lange Sicht erhalten werden.
Checkliste für die Reinigung und Pflege von Fenster- Türen- und Fassadenkonstruktionen aus Aluminium (Download PDF)
Beim Metallbautag 2010 präsentierte Anton Grünberger vom ofi Österreichisches Forschungsinstitut für Chemie und Technik die wesentlichen Punkte der Qualitätskette bei der Oberflächenveredelung.
Präsentation MBT 2010 . Oberflächenveredelung . Dr. Anton Grünberger (Download PDF)
Die Interessen der auf dem Gebiet der Aluminiumveredelung tätigen Unternehmen vertritt der ÖVA, Österreichischer Verband für Aluminiumveredelung, 1045 Wien, Wiedner Hauptstraße 64, Telefon 0590900 3468.