© Olivier Rüf

TRANSFORMATION

TRANSFORMATION

von Olivier Rüf

In den letzten Jahren tauchen immer mehr Gebäude auf, bei denen der Computer im Entwurfsprozess eine entscheidende Rolle gespielt hat. Oft entsteht die Form dieser Projekte aufgrund der vor Ort vorherrschenden Bedingungen oder der Faktoren wie Zeit, Bewegung und sonstiger Kräfte, welche sich dann in einer "versteinerten Dynamik" manifestieren. Da nicht alle Gegebenheiten unveränderlicher Natur sind, fand ich es wichtig, den Entwurfsprozess nicht an einem bestimmten Punkt einfrieren zu müssen, sondern offen zu halten. Das Ziel meines Projekts war die Schaffung einer flexiblen Hülle, die diese scheinbare Dynamik durch eine reale ersetzt.

Wofür das Ganze?
Dadurch ist es möglich, das Gebäude auf sich ändernde Umstände reagieren zu lassen wie etwa:

<u>Bedürfnisse der Benützer:</u>
Nutzungsart
Benötigtes Volumen
Abgrenzung - Öffnung
Beschattung

<u>Äußere Einflüsse:</u>
Sonnenstand
Wind
Niederschlag
Temperatur
Verkehrsströme

Wie soll das funktionieren?
Um die Transformationen zu ermöglichen, besteht das Gebäude im Inneren aus verschiebbaren Ebenen, welche verschiedene Positionen einnehmen können. Ein mittels pneumatischer Aluminium-Aktuatoren stufenlos computergesteuerter Dreigurtbinder trägt und verformt die Gebäudehülle. Dieser Fachwerkträge mit variabler Geometrie kann seinen Umfang um bis zu 70% vergrößern und in seiner Ebene verschiedenste Formen annehmen.

Verwendete Materialien?
Um Gewicht einzusparen, besteht der Fachwerkträger samt seiner gegossenen Knoten aus Aluminium. Die Gebäudehülle besteht aus Vitroflex-Luftkissen, einem neuen, transparenten und elastischen Material. Über diese Kissen sind zwecks Beschattung bewegliche Membranen gespannt. Abschließend ist zu sagen, dass mein Projekt auch als "Aufforderung" an die Kunststoff-Industrie gesehen werden kann, in den nächsten Jahren noch mehr in die Entwicklung von hochelastischen, transparenten Folien zu investieren - der Bedarf scheint vorhanden zu sein."

© Olivier Rüf