© Christian Scharf

INTERACTIVE WORKINGSTAGE

INTERACTIVE WORKINGSTAGE

von Christian Scharf

Jeder Mensch kennt den unschönen Anblick von Baustellen in der Stadt. Teilweise korrodierten Eisengerüste, Holzbretter und meistens grüne oder graue Planen prägen das Bild der Baugerüste. Diese "Hüllen" sind zweckmäßig, schützen die Passanten vor herabfallenden Teilen, haben aber mit Ästhetik und Design nichts zutun. Dabei handelt es sich hierbei, neben der Schutzfunktion, um zwei maßgebliche Faktoren, die die "Hüllen" unserer Gegenwart gestalten. So vereint beispielsweise das Automobil momentan viele Bedingungen einer intelligenten Hülle. Es schützt den Menschen, ermöglicht es ihm, bei allen Wetterbedingungen ein akzeptables Innenraumklima zu schaffen und auch das Design spielt eine wesentliche Rolle.

Mein Entwurf stützt sich nun auf die Frage, warum man nicht auch im Bereich der Baugerüste versuchen sollte, die Schutz- und Nutzfunktion mit Design zu verbinden? Gerade in einer Tourismusstadt wie Wien kann dieser VERSUCH äußerst reizvoll sein.

Meine Utopie einer Hauseinrüstung sieht folgende Punkte vor:
• Durch eine klimatisierte Hülle sind Renovierungsarbeiten das ganze Jahr über möglich.
• Durch Beleuchtungselemente wird das Arbeiten auch ermöglicht, wenn es draußen schon dämmert oder vollkommen finster ist.
• Die Einrüstung ist portabel und leicht an Ort und Stelle montierbar.
• Die Hülle ist flexibel und kann sich in ihrer Form an die Gegebenheiten und Erfordernisse der Platzsituation anpassen.
• Die Einrüstung soll Passanten eher zum Hin- als zum Wegschauen bewegen.

Klimatisierte Frischluft wird in einem andauernden Prozeß mittels eines Lufttauschers in der Hülle verteilt. Milchtrübe Plexiglasplatten ermöglichen, dass Werbungen und Informationen auf die Außenwand der Hülle projiziert werden können. Touchscreens ermöglichen Passanten dieses Gerüst auch interaktiv zu nutzen. Sehr am Herzen lag mir die Entwicklung einer Fassade, die ihre Form verändern und sich somit an beispielsweise enge oder weite Gassen anpassen kann. Nach dem Baukastenprinzip lassen sich die Einzelteile leicht an Ort und Stelle zusammenfügen.

Dass es sich hierbei nicht um einen Entwurf handelt, der die Welt der Baugerüste neu definieren wird ist mir bewusst, allen voran würden die Kosten eine Verwirklichung wohl nur im Rahmen eines Einzelstücks zulassen.

© Christian Scharf